Die ungewöhnliche Hierarchie: Mein Chef ist mein Mitarbeiter

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In den Projektteams von HSE•AG wird die Firmenhierarchie manchmal auf den Kopf gestellt. Wieso es für ihn ganz normal ist, dass sein Vorgesetzter aktuell unter seiner Projektleitung arbeitet, erklärt Michael Steck. Er sieht in einer Unternehmenskultur, in der die benötigte Kompetenz und nicht die Linienfunktion im Zentrum steht, eine ganze Reihe von Vorteilen: Von schnelleren Projekten, über eine höhere Qualität, Unterstreichen der Projektkompetenz und damit gestärkter Motivation. Dies führt letztendlich zu einem satten Plus an Freude bei der Arbeit.

 

Mir gegenüber sitzt der Spezialist für die Entwicklung der Spritzguss Consumables in meinem aktuellen Projekt, Felix Westhoff. Das ist insofern ungewöhnlich, da seine Linienfunktion Leiter Projekte und Qualitätsmanagement ist. Damit ist er mein Vorgesetzter.

Die Skepsis darüber, dass mein Chef unter meiner Leitung arbeitet, ist allerdings nur von kurzer Dauer gewesen. Dass die Firmen-Hierarchie in einem Projekt auf dem Kopf steht, ist bei HSE zwar nicht die Regel, aber auch nichts Aussergewöhnliches. Die verkehrte Hierarchie-Welt zeigt viel mehr exemplarisch unsere Unternehmenskultur: Entscheidend für die Rolle, die Mitarbeitende in einem Team einnehmen, ist nicht die Linien-Hierarchietreppe in der Firma, sondern die spezifische Fachkompetenz, die im konkreten Fall benötigt wird.

 

Der am besten geeignete Spezialist

Im konkreten Fall entwickeln wir für einen global aktiven Konzern ein neues Gerät zur automatisierten Probenvorbereitung für die klinische Analyse von humanen Zellen. Der aus Kunststoff hergestellte Behälter, das sogenannte «Vial Consumable», in welchem die Zellen nach der Probenentnahme konserviert werden, ist dabei für die Wirtschaftlichkeit der Analysen von entscheidender Bedeutung. Das Vial wird später millionenfach produziert und auf der ganzen Welt verkauft und muss deswegen möglichst kostengünstig herstellbar sein. Primäres Entwicklungsziel ist jedoch, dass die Handhabung für den Anwender - in dem Falle der Arzt - einfach und intuitiv erfolgt, sodass die Zellen stabil im Vial gelagert und transportiert werden können. Eine solche User-Interaktion stellt stets hohe Anforderungen an das Design eines Consumables, da User-Interaktionen aus Herstellersicht nur bedingt oder gar nicht kontrollierbar sind. Eine weitere Herausforderung für dieses spezifische Consumable ist, dass es mit einer Vielzahl von existierenden Geräten aus dem Portfolio des Kunden kompatibel sein muss, um einen sehr hohen Automatisationsgrad bei der Probenaufbereitung und -auswertung zu erhalten.

Weil das Design eines Consumables in der Regel sehr viele Funktionen erfüllen muss und sowohl auf den Endnutzer als auch auf die Automation abgestimmt sein muss, erfordert seine Entwicklung entsprechend umfassende Kompetenzen. Neben dem spezifischen Know-how zu den technologischen Möglichkeiten von Kunststoff-Spritzguss ist auch eine grosse Erfahrung über die unterschiedlichen Anwendungen von Vorteil. Genau darüber verfügt bei uns – neben anderen - Felix Westhoff. Als klar war, dass Felix die notwendigen zeitlichen Ressourcen freimachen konnte, war es darum weder für ihn noch für mich eine Frage, ob er die entsprechende Funktion in meinem Projekt übernimmt.

 

Auswirkungen auf den Arbeitsalltag

Das Denken ohne Hierarchien äussert sich in unserem Unternehmen auch in der Diskussionskultur. Es macht keinen Unterschied, ob ich mit einem Lehrling, einem Junior oder dem CEO spreche. Alle begegnen sich gleichberechtigt und debattieren auf Augenhöhe. Das hat auch ganz konkrete Auswirkungen auf meine Arbeit: Erstens sind wir schneller, weil Probleme direkt angesprochen werden und keine umständlichen politischen Rücksichtnahmen nötig sind. Zweitens ist die Qualität unserer Arbeit besser, weil Entscheidungen ausschliesslich aufgrund von fachlichen Argumenten und nicht auf Grund einer Rangordnung gefällt werden. Und drittens – und das ist für mich persönlich die wichtigste Folge – ich kann meine Kompetenzen im Projekt voll wahrnehmen und in optimaler Teamstruktur das Maximum erreichen. Dies motiviert mich täglich und sorgt dafür, dass mir die Arbeit viel Freude bereitet.

 

Management lebt im Alltag vor

Dass die Arbeit Spass machen muss, ist nicht nur mein persönlicher Anspruch. Bei HSE steht der Unternehmenswert «Freude an der Arbeit» sogar an der ersten Stelle. Dies sind nicht nur nette Worte, sondern wird im Alltag - wie dieses Beispiel zeigt - auch vom Managementteam gelebt.

 

 

Zum Autor

Michael Steck leitet als Senior Project Manager & Mechanical Engineer zum einen komplexe Entwicklungsprojekte für die internationalen Kunden von HSE•AG. Zum anderen ist der Maschinenbauingenieur mit einem Master-Abschluss der ETH Zürich in gewissen Projekten auch der Spezialist für die mechanischen Komponenten. Die grosse Interdisziplinarität und Vielfalt der Aufgaben ermöglichen es Steck bei der HSE•AG, sowohl seine organisatorischen wie auch seine technischen Fähigkeiten ausspielen und laufend weiterentwickeln zu können.

Michael Steck

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